Möchte man sich einen Begriff erschließen, so ist es hilfreich, wenn man erst einmal schaut, woher das Wort stammt, das den Begriff benennt.
Das deutsche Wort „Lichtarbeit“ ist eine direkte Übersetzung des englischen „lightwork“. Dieses wiederum ist aus der Geistigen Welt zu uns gelangt. Die Geistige Welt wird sich etwas dabei gedacht haben, sollte man meinen. Und so ist es auch.
„light“ ist im Englischen in identischer Schreibweise sowohl Substantiv als auch Adjektiv. Beides ergibt hier einen Sinn. Die doppelte Interpretationsmöglichkeit ist von der Geistigen Welt beabsichtigt. In beiden Fällen gibt es mehrere Deutungen des Wortes. Berücksichtigt man den Zusammenhang, in dem es in unserem Falle steht, so ergibt sich rasch, dass für das Substantiv nur „Licht“ als Übersetzung in Frage kommt. Für das Adjektiv sind sowohl „leicht“ als auch „hell“ und „licht“ sinnvoll.
Lichtarbeit darf, kann und soll uns leicht fallen. Es handelt sich im Idealfall um ein (er)hell(end)es, lichtes Tun.
„light“ als „Licht“ sagt uns, dass es bei dieser Arbeit um Licht geht. Lichtarbeit ist Arbeit mit dem und für das Licht. Dabei geht es um alle Arten von Licht, angefangen bei Licht als höchster und reinster göttlicher Energie bis hin zu dem Licht der Physik. Immer handelt es sich dabei um reinstes Licht, ohne jede Trübung, ohne jeden Flecken, ohne Dualität. Dieses „Licht“ der Lichtarbeit ist reinstes göttliches Licht, das aus der Einheit kommt und in der Einheit ist, auf allen diesen Ebenen des Seins. Die Substanz des Lichtes ist reine, lautere Liebe. Licht ist göttliche Energie, die nichts anderes als bedingungslose Liebe ist.
Was unterscheidet dann Licht von Liebe? Licht ist die Welle, Liebe das Meer. Licht ist der Strahl, Liebe die Sonne. Licht kommt aus der göttlichen Wahrheit heraus, durch Freiheit, in Liebe. Licht ist aktiv wirkende göttliche Energie aus der Freiheit des Geistes, als göttliche Impulsierung ein Aspekt von Gott Vater. Liebe ist das immerwährend Seiende, Empfangende, Nährende, der höchste Aspekt der Göttin, die dem Licht sein Sein, seine Substanz gibt.
Licht, das göttliche Licht, bringt als der Segen Gottes zu uns wahre Worte, die Erkenntnis und das Sein der Freiheit und die Energie der Liebe. Solange wir selbst dies noch nicht sind, Wahrheit, Freiheit und Liebe, in völliger Reinheit, Klarheit und Kraft, solange ist das Channeln, das Kanalsein, der Weg und die Möglichkeit für uns, Licht zu wirken, Botschaften der Wahrheit und Energien der Liebe zu uns selbst und anderen zu bringen.
„work“ wird gemeinhin mit „Arbeit“ übersetzt, aber auch mit „Werk“ oder „Tätigkeit“. Der Ursprung der englischen Sprache ist germanisch. Englisch hat sich aus dem Angelsächsischen heraus entwickelt. Als erstes geriet die englische Ursprache unter den Einfluss des Lateinischen, später kamen viele französische Elemente hinzu. „light“ und „work“ sind beide germanischen Ursprungs. „leicht“ hieß auch im Germanischen ursprünglich „licht“. „Licht“ war das Leichteste, was die alten Germanen kannten, weshalb sie das Adjektiv unverändert als Substantiv für dasjenige verwendeten, was wir heute noch als „Licht“ bezeichnen.
Das englische „work“ ist etymologisch ganz offensichtlich verwandt mit den deutschen Verben „werken“ und „wirken“. Nah am Wort bleibend erschließt sich uns Lichtarbeit als „lichtes Werk“, als „leichtes, erhellendes Wirken“.
Die Übersetzung von „work“ als „Arbeit“ ist in diesem spirituellen Zusammenhang eine mittlere Tragödie. Das Wort „Arbeit“ bedeutet laut Herkunftswörterbuch „Mühsal, Plage“. Somit wäre Lichtarbeit eine leichte Plage, was offenbar ein Widerspruch in sich selbst ist.
Nomen est Omen! Worte sind eben nicht nur „Schall und Rauch“. Worte sind Realität. Sie sind Energien mit einem bestimmten Inhalt – und diese wirken. Kann es sein, dass wir uns im deutschsprachigen Raum wegen dieser Übersetzungsschwäche über so viele Jahre hinweg mit Lightwork so schwer getan haben, weil wir immer arbeiten, uns immer mühen und plagen wollten/mussten?
Wer sind denn die „großen“ Licht“arbeiter“ auf internationalem Parkett? Sie haben fast alle etwas gemeinsam: Ihre Muttersprache ist Englisch. Deshalb sind sie auch keine „Lichtarbeiter“, sondern „lightworker“, Menschen, die sich leicht tun mit ihrem lichten Werk.
Das englische „lightwork“ ist das kraft-, weil lichtvolle, göttliche Original; „Lichtarbeit“ ist eine mangelhafte deutsche Kopie desselben. „lightwork“ ist mit „Lichtwirken“ viel treffender übersetzt, auch wenn es für unsere konditionierten Ohren zunächst ungewohnt und daher fremd klingt, was dazu führen kann, das Neue als „schlecht“ abzulehnen.
Schon vor mehreren Jahren habe ich in meinen Vorträgen und anderen Veranstaltungen immer wieder dafür plädiert, „lightwork“ im Deutschen „Lichtwirken“ sein zu lassen, als ein leichtes, erhellendes, lichtvolles Wirken für das göttliche Licht in allen Wesen.
Interessanterweise gibt es in dem Anfang 2009 erschienenen Buch „Tatort Jesus“ von Eva-Maria Ammon ein Kapitel, in dem auf den Unterschied zwischen „Lichtarbeitern“, „Lichtwirkern“ und „Lichtbringern“ als Stufen der Entwicklung hingewiesen wird.
Der Unterschied zwischen „Lichtarbeit“ und „Lichtwirken“ wird unterstützt, durch die Rückübersetzung von „mühevoller, plagender Arbeit“ ins Englische. Dort wird schwere Arbeit als „labour“ bezeichnet. Nach Eva-Maria Ammon hätten wir dann im Englischen „lightlabourer“, „lightworker“ und „lightbringer“.
Damit ist die sprachliche Betrachtung erschöpft. Was ist gewonnen?
Lichtwirken ist ein Tun, das ausschließlich reine göttliche Kräfte zum Einsatz bringt, Kräfte, die aus den Ebenen der Einheit kommen. Diese Ebenen der Einheit beginnen bei der fünften Dimension und enden bei der Sternenebene von AN, jener Ebene, die der Quelle am nächsten ist. Alles, was darüber liegt, ist die Quelle selbst, die Quelle allen Lebens, der Ursprung allen Seins und somit auch der Quell allen Lichtes.
Die reinen göttlichen Kräfte eines Lichtwirkers können sein: Worte der Wahrheit und Energien der Liebe; beides zunächst gechannelt, direkt aus der Einheit heraus oder übermittelt von Engeln, Aufgestiegenen Meisterinnen und Meistern oder hohem göttlichen Bewusstsein. Diese göttlichen Kräfte, das Licht der Einheit, kann man für sich selbst nutzen oder dazu, das Licht in einer anderen Wesenheit zu entfachen, die sich ihres eigenen Lichtes noch nicht bewusst ist, oder ihr Licht noch unter ihren Scheffel stellt.
„Lichtwirken“ ist ein neuer Begriff für die Neue Zeit. Alles, was vor dem Jahre 1987 als Hilfe für uns auf unserem Weg auf die Erde gekommen ist und sich nicht der Neuen Energie angepasst hat, und alles, was dualistisch ist, oder noch Dualität enthält ist kein Lichtwirken. Einige von ihnen werden es nicht gerne vernehmen, von all den Astrologen, Kartenlegern, Numerologen, Kinesiologen, Reiki-Meistern, Familienstellern und all den anderen, die sich inzwischen als Lichtarbeiter bezeichnen, dass ihr Tun nichts mit Lightwork, mit Lichtwirken zu tun hat, wenn es nicht von Grund auf erneuert wurde – sofern dies überhaupt möglich ist – und ausschließlich aus den Ebenen der Einheit heraus wirksam ist.
All das Genannte muss nicht unwirksam sein oder in die Dunkelheit führen. Darum geht es hier nicht. Es geht allein um eine Begriffsklärung und insofern um eine Kategorisierung von spirituellen Methoden und Instrumenten. So vieles kommt aus der vierten Dimension und damit nicht aus einer Ebene von Einheit. Damit kann es kein Lichtwirken sein. Die dritte und die vierte Dimension, also die materielle und die Astralwelt, sind Ebenen der Dualität. Und doch hat eben alles, was existiert, seinen Platz innerhalb der Schöpfung. Und solange es Bedarf an etwas gibt, solange wird es auch Angebote dafür geben. Dies ist vollkommen in der Ordnung.
Lichtwirken ist das Instrument eines Lichtwirkers für seinen eigenen Aufstiegsprozess, das er auch für andere Wesenheiten einsetzen kann. „Lichtwirken“ und „Aufstieg“ sind zwei Begriffe, die essenziell miteinander verbunden sind. Um dieses voll und ganz erfassen zu können, müsste an dieser Stelle eigentlich geklärt werden, was denn „Aufstieg“ überhaupt ist. Das würde allerdings den hiesigen Rahmen sprengen und kann daher Gegenstand der Betrachtung eines weiteren Beitrages sein.
Hier geben wir uns einmal ganz naiv und tun so, als wüsste jede/r, was Aufstieg ist. Kurz gesagt, ist „Aufstieg“ der Weg eines jeden Menschen und eines jeden Wesens, früher oder später. „Lichtarbeit/Lichtwirken“ und „Aufstieg“ sind hauptsächlich neue Wörter, aber ewige (alte) Begriffe. Das begrifflich Neue hängt damit zusammen, dass das, was sich derzeit mit und auf unserem Planeten ereignet, nur alle etwa 26.000 Jahre möglich ist.
Auch Astrologen usw. können Lichtwirker sein, auch ihre Instrumente aus der Alten Energie der Alten Zeit können eine – wenn auch begrenzte – Unterstützung für den Aufstieg sein; doch wird ein Lichtwirker aufsteigen letztlich nur durch Lichtwirken.
Unser Lichtkörper ist unser fünftdimensionaler (5.-dim.) Anteil, befindet sich also in der fünften Dimension, der untersten Ebene, in der Einheitsbewusstsein möglich ist. Da für unseren Aufstieg in die fünfte Dimension unser Lichtkörper aufgebaut werden muss, sprechen wir im Zusammenhang mit Aufstieg auch von dem Lichtkörperprozess. Viele setzen diesen mit dem Aufstiegsprozess gleich. Sinnvoller ist es, als Lichtkörperprozess nur jenen Vorgang zu bezeichnen, durch den der Lichtkörper aufgebaut wird. Denn der Aufbau des Lichtkörpers ist ein ganz anderer Prozess, als die Heilung der Seele, dem anderen Teil des Aufstiegsprozesses. Beides, die Heilung der Seele (einschließlich des Körpers) und der Aufbau des Lichtkörpers, vollzieht sich durch Lichtwirken.
Wirken ist ein Tun. Daraus ergibt sich eindeutig, dass jeder Mensch für seinen Aufstieg etwas tun muss, selber etwas tun muss. Die Form hierfür ist das Lichtwirken. Jeder Mensch, der aufsteigen will, muss dies selbst bewerkstelligen. Niemand kann aufgestiegen werden!
Beim Lichtwirken ist die Praxis wichtiger als die Theorie, sind die Energien wichtiger als die Botschaften. Theorie und Botschaften sind auch wichtig, sie bilden das Fundament, auf dem Du als Leuchtturm auferstehen kannst, sie sind der Nährboden auf dem die Früchte der Praxis und der Energien gedeihen können. Doch niemand kann aufgestiegen werden. Niemand steigt allein durch seine Absicht aufzusteigen auf. Niemand steigt allein durch das intellektuelle Erfassen der Wahrheit des Aufstiegs auf. Niemand steigt allein durch das Anhören von gechannelten Botschaften auf.
Das Anhören und Aufnehmen der Wahrheit des Aufstiegs (z.B. durch Bücher oder Vorträge) kann uns zu der Absicht führen, aufsteigen zu wollen. Nun kann die Praxis des Lichtwirkens für uns beginnen, wenn auch zunächst rein aus der Position des Empfangenden. Wir hören gechannelte Botschaften und nehmen die Worte in uns auf. Dies kann uns öffnen für die Aufnahme und Annahme der Aufstiegsenergien und die Erkenntnis, dass wir nach und nach selber mehr tun müssen, um aufsteigen zu können. Mehr und mehr channeln wir nun selbst Botschaften und Energien des Aufstiegs für uns und vielleicht auch für andere.
Je näher ein Lichtwirker der Einheit in sich selber kommt, desto mehr wird das Channeln von Worten übergehen zum Channeln des eigenen Höheren Selbstes und dem Sprechen wahrer Worte aus sich selbst heraus. Auch das Wirken mit Energien wird weniger und weniger einen Mittler aus der Geistigen Welt brauchen, sondern unmittelbar aus der Quelle heraus geschehen können. So gehen wir den Weg vom Lichtwirker hin zum Aufgestiegenen Meister, zur Aufgestiegenen Meisterin.
Donnerstag, 27. August 2009
Was ist Lichtarbeit?
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